23. August 2009

Schilf - Juli Zeh

Dieser Roman hat wirklich allen Lob und Anerkennung in der Literatur verdient.
Beeindruckende Sprache und Formulierung der im Roman angesprochenen Themen, sind der reinste Lesegenuss.
Die Geschichte beginnt beklemmend durch eine Entführung, die sogar die Auslösung eines Mordes werden könnte. Sebastian führt ein nettes Leben, mit seiner Frau Maike und Sohn Liam. Als Physiker von der Vielen-Welten-Theorie fasziniert, hat er einen besonders innigen Kontakt zu seinem langjährigen Kollegen und Freund Oskar, ein etwas unsympathischer, aufgeblasener Physiker aus Genf.
Durch Rita, eine, im Auftreten zu maskuline, Polizeibeamtin und den schwer erkrankten Kommissar Schilf, wir dieser Roman noch fesselnder und spannend bis zur letzten Seite.

Juli Zeh beschreibt hier, was Gefühle, Enttäuschungen und Erwartungen in einem Mensch auslösen können, und das mit einer wundervollen Erzählkunst.
„Er erschrickt vor der Größe einer Zuneigung, die in der Lage ist, ihn, den erwachsenen Mann mit all seinen komplizierten Erinnerungen, Überzeugungen, Hoffnungen und Ideen ins Zeit- und Ortlose fortzuschwemmen, wo außer den Strömungsgesetzen der Liebe nichts mehr gilt.“

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Bewertung 9 von 10