24. Jänner 2010

Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen

Zum Thema Konzentrationslager, möchte ich grundsätzlich sagen, dass es für mich einfach unerklärlich ist, wie Menschen DAS tun konnten. Kinder von ihren Müttern trennen, aussortieren, jung und kräftig von alt und schwach, Menschen in die Augen sehen und ihnen den Weg in den Tod zeigen oder auch selbst dafür Sorge zu tragen. Und dann auch noch quälen bis zu ihrem unausweichlichem Ende.

Nachdem ich das Buch beendet hatte und es zur Seite legte, war ich sprachlos und genau das hat Imre Kertész mit seiner Sprache hinterlassen, sowie große Traurigkeit und Ratlosigkeit.
Es ist dieser unschuldige und optimistische Ton, der den Roman nicht glaubwürdig erscheinen lässt, in dem Kertész seine Deportation nach Auschwitz und Buchenwald erzählt. Er erzählt in einer Sprache die vieles verschweigt, aber alles sagt, einfach eindrucksvoll.

„…wenn es ein Schicksal gibt, dann ist Freiheit nicht möglich: wenn es aber – so fuhr ich fort, selbst immer überraschter, immer erhitzter – die Freiheit gibt, dann gibt es kein Schicksal, das heißt also – ich hielt inne, aber nur, um Atem zu holen -, das heißt also, wir selbst sind das Schicksal…“
Danke für dieses Buch.


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Bewertung 10 von 10