Gibt
es Augenblicke, in denen ein Leben eine neue Wendung nimmt? In der die Welt,
wie wir sie kennen, aufhört zu existieren? Die uns von einem Herzschlag zum
anderen in einen anderen Menschen verwandelt? Der Moment, in dem der geliebte
Mensch gesteht, dass er jemand anderen liebt und uns verlässt? Der Tag, an dem
wir Vater oder Mutter oder unseren besten Freund beerdigen? Die Sekunde, in der
uns der Arzt mittteilt, dass in unserem Kopf ein Tumor wächst? Oder sind es nur
Endpunkte langer Entwicklungen, die wir hätten kommen sehen können, hätten wir
die Warnzeichen ernst genommen, anstatt sie zu ignorieren? Verändern sie unser
Leben wirklich grundsätzlich, oder sind es nur Phasen der Trauer oder des
Aufruhrs, nach denen wir weiterleben mit denselben Gewohnheiten, denselben
Vorlieben und Abneigungen,, denselben Ängsten und Zwängen, nur vielleicht in
anderen Kleidern?
Die
Geschichte:
...die
junge New Yorker Rechtsanwältin Julia Win weiß, dass sie in Kalaw, diesem
malerischen, in den Bergen Burmas versteckten Ort, eigentlich nichts verloren
hat. Das Licht, die Geräusche und Gerüche und vor allem die Menschen sind ihr
vollkommen fremd. Und doch hat sie diese beschwerliche Reise um die halbe Welt
auf sich genommen weil sie hofft, hier etwas u finden - ihren Vater, der vier
Jahre zuvor von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist. Ein vierzig
Jahre alter Liebesbrief von ihm an eine unbekannte Frau hat Julia auf die Spur
geführt.......
Das
Herzenhören ist hervorragend erzählt, poetisch geradezu - ohne auch nur einmal
Gefahr zu laufen, in Kitsch abzudriften.
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Bewertung 8 von 10