- ich stocke, und halte inne. Ich weis nicht mehr, ist es
ein Buch über meine Familie, über Erinnerungen, über mich, oder immer noch ein
Buch über kleine japanische Sachen.
Dieses Buch ist ein Genuss, in Richtung Kunst ist es etwas Unbekanntes,
Neues für mich und damit verbunden eine sehr interessante jüdische
Familiengeschichte, die Edmund de Waal, ein Nachkomme, sehr berührend hier
wiedergibt.
Erzählt wird hier von der Bankiersfamilie Ephrussi, mit Beginn des 19.
Jahrhundert in Paris. In dieser Familie lebte auch Charles Ephrussi, ein
Kunsthistoriker der in den 1870er Jahren die Netsuke erwarb. Und begleitend mit
den Netsuke, erleben wir den Reichtum und den Einfluss der Familie Ephrussi bis
nach Wien, mit dem prunkvollen
Ringstraßenpalais. Hier entstand eine private
Ansammlung von Büchern und Kunstschätzen, dessen Verlauf man so nah miterleben
kann.
Und genau durch die Art der Erzählungen, Beschreibungen und
eigenen dargestellten Gefühle des Autors, ist eine wunderbare Verschmelzung zur
Familie Ephrussi und jeder einzelnen Person der Familie möglich geworden. Ich
bin sehr beeindruckt.
Der Anschluss an Deutschland ist nicht mehr abwendbar und
Hitler hebt seine Hand zum Gruß. Das Vermögen wird „arisiert“ man steht vor dem
Nichts. Viktor, Emmy und Rudolf müssen zusehen wie im Wiener Palais die
Bibliothek und Kunstwerke, „genommen“ werden, wie ihr bisheriges Leben einfach
zerrissen wird.
264 Netsuke, japanische Miniaturschnitzereien aus Holz und
Elfenbein, fallen der „Arisierung“ nicht zum Opfer, durch Anna, sie war immer
im Hause Ephrussi tätig. Die Gestapo meinte sie solle sich nützlich machen, die
Besitztümer der früheren Bewohner aussortieren. Anna kann man es also
verdanken, dass die Netsuke ihr Dasein weiterhin in der Ephrussi-Familie
weiterführen können. Vom 2. Weltkrieg bis zur heutigen Bleibe, kommt aber noch eine lange Reise auf die Netsuke zu.
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Bewertung 8 von 10