19. Dezember 2005

Schnee - Orhan Pamuk

Wenn man sich noch keine Gedanken über Leben, Politik und Religion in der Türkei gemacht hat, dann wird der Eine oder Andere, nach dem Lesen von diesem Buch, beginnen dafür Interesse zu zeigen.
Orhan Pamuk bekam für diesen Roman den „Friedensnobelpreis des Deutschen Buchhandels, 2005“.
Ich habe noch kein anderes Buch zu diesem Thema gelesen, aber ich finde diese Auszeichnung, für dieses aktuelle Thema, ist angemessen.

Die Romanhandlung findet in Kars einer östlichen Stadt in der Türkei statt.
Ka, Kedrim Alakrusoglu, der Protagonist, ein Schriftsteller der schon seit einigen Jahren als Asylant in Deutschland wohnt, fährt wieder in seine Heimat um für eine Zeitung einen Bericht zu verfassen. Er soll den Grund eruieren, weshalb junge Frauen dort Selbstmord begehen, wenn sie ihr Kopftuch ablegen müssen. Durch diese Nachforschungen lernt er die Einstellungen und Handlungen aller gegeneinander Kämpfenden Gruppen kennen, den fundamentalistischen Kurden, Aserbaidschaner, Armeniern, Türken und dem dazugehörigem, starren, unangreifbaren Glauben des Islam.
Ka trifft auch seine damalige Schulkollegin Ipek, die jeden Mann durch ihre Schönheit blendet. Eine entstehende Zuneigung lässt sich nicht vermeiden.

Pamuk versucht sehr umfangreich, raffiniert und melancholisch, den islamistischen Glauben und die damit in Verbindung stehende Abneigung des Volkes zur westlichen Welt zu vermitteln.
Leider konnte ich mich mit seiner Wortführung, bis zum Ende nicht anfreunden, aber der aktuelle Inhalt überwiegt und die Handlung wird steigend interessanter, bis zur letzten Seite.




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Bewertung 7,5 von 10

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Nice colors. Keep up the good work. thnx!
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