15. Februar 2009

Nacht - Edgar Hilsenrath

Zwölf Jahre hat Edgar Hilsenrath daran gearbeitet, das erlebte Grauen im Getto Mogilev-Podolski, in Rumänien von 1941 – 1944, in diesem Roman nieder zu schreiben. Als Aufarbeitung für Hilsenrath, und als geschichtliches Dokument für uns.

Im Nachtasyl hat Ranek einen Schlafplatz gefunden. Es ist eng, es stinkt, aber man hat ein Dach über den Kopf. Ich werde nicht erfrieren. Wie bekomme ich nun etwas zu Essen. Der Mann der draußen unter der Stiege liegt, der stirbt ja bald. Für seine Schuhe werde ich Mehl oder Kartoffeln eintauschen. Aber er ist ja noch nicht tot. Egal, die Schuhe werden ihn auch nicht mehr retten können. Wie soll ich sonst überleben?

Edgar Hilsenraths Gettoroman ist nicht autobiografisch, aber dieses Buch steht für seine persönliche Leiderfahrung, auch umfasst es die ganze Leiderfahrung der Opfer des Gettos.

Während man dieses Buch liest, stellt man sich immer wieder die Fragen, „Wie tief war der Mensch gesunken? Wie sehr hatte man ihn erniedrigt? Ein großes Werk, danke.


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Bewertung: 8 von 10

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