18. Mai 2007

Wovon die Wölfe träumen - Yasmina Khadra

Es ist nicht falsch, wenn wir Angst haben vor dem gelebten Glauben des Islam. Wie hier geschildert in Algerien. Yasmina Khadra beschreibt in diesem Roman, wie fanatische Islamisten die Stimmungsschwankungen der „verlorenen Seelen“ missbrauchen, und ihre Wankelmütigkeit ausnützen, um sie für die Bewegung einzuspannen. Es wird ihnen eine Zugehörigkeit vermittelt, Arbeit und damit Verantwortung gegeben. Man muss immer in der Gruppe bleiben und wird geeint durch dasselbe Ideal: die islamistische Revolution. Und Mord wird zum Ritual erklärt. Es verwandelt den Toten in eine Opfergabe, den Mord in einen Akt der Huldigung gegenüber Gott. Es ist egal wer gegen die Bewegung ist, ob verwandt, bekannt, oder Freund.
„Nach dem Dritten macht es einem nichts mehr aus“, tröstete mich Sofiane.

Dieser Roman erzählt uns, wie eine solche Gehirnwäsche abläuft. Nafa Walid, ein arbeitsloser, von den Eltern ausgehaltener, zielloser junger Mann, dessen größter Traum es ist, ein Schauspieler zu werden, geht nicht in Erfüllung. Dann sucht er Erlösung im Gebet und wird zum Soldaten der bewaffneten Islamisten, den KATIBA. Yasmina Khadra beschreibt diesen Weg schrecklich realistisch durch die Darstellung einiger dramatischer Lebensgeschichten, die zu dem Weg den Nafa Walid geht, unweigerlich beitragen.
Ein muss der Zeitgeschichte !!


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Bewertung: 8 von 10

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