19. August 2007

Der Jakubijân-Bau - Alaa al-Aswani

„Der Jakubijân-Bau“, ist ein Meisterwerk des zeitgenössischen, arabischen Romans. Es ist auch ein Buch, das man lesen sollte, um zu verstehen, was sich in den Tiefen mittelöstlicher Gesellschaften in Zeiten von al-Kaida abspielt. (Gilles Kepel, franz. Nahostwissenschaftler)

Der Jakubijân-Bau, früher ein Domizil für die Wohlhabenden, gibt nun seine Wohnungen für jede Gesellschaftsschicht frei. Es ist nun ein Haus, das nicht nur zum Spiegel der heutigen ägyptischen Gesellschaft wird, sondern gleichzeitig zu einer Art Geschichtsbuch Ägyptens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Durch die Lebensgeschichten einiger der Bewohner des Jakubijân-Bau, lässt uns der Schriftsteller vieles erfahren.
Hagg Muhammad Asâm, einem reichen Geschäftsmann, der sich vor der Unzucht durch eine frühe Eheschließung geschützt hat.
Der Frauenheld und Liebhaber Saki Bey al-Dassûki, der keine Kinder hat und keiner Religion angehört.
Makak Chilla, der sich ein Zimmer am Dach des Jakubijân-Bau ergaunert hat, ein Schneider der Handel mit Devisen, Immobilien, Grundstücken, Alkoholika und vielem mehr betreibt.
Und dann ist da auch noch Hâtim Raschîd, der seine Homosexualität nicht leugnet, aber leidet.
Auch die Schicksale von Taha Muhammad al-Shasli, einem intelligenten jungen Mann und seiner Schwester Buthaina, einer Verkäuferin, stellt der Schriftsteller sehr intensiv und berührend in Verbindung mit Politik und dem Islam dar.
Für mich war der Einblick in das Land Ägypten, die Stadt Kairo und dessen Gesellschaft, erschreckend. Die Grundeinstellungen des Islam sind Furcht erregend und unakzeptabel.


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Bewertung: 9 von 10

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