9. August 2007

Späte Familie - Zeruya Shalev

Ich dachte, 580 Seiten, da wird es wieder viele Nebengeschichten und unnötig ausgebaute Szenen geben, aber falsch gedacht! Die Geschichte über Ella, einer Ehefrau Mitte Dreißig, deren Eheleben sie nicht glücklich macht, sogar Depressionen hervorruft und sich für einen Neubeginn mit ihrem Sohn Gili entscheidet, ist schön zu lesen. Das tolle an diesem Roman ist, dass Zeruya Shalev das Leben und, die damit verbundenen Wege und Entscheidungen der Protagonistin, ganz real darstellt. Aber nicht nur von Ella wird erzählt, wie schwer ihr alles fällt, auch wie es dem Sohn ergeht und, welche Fragen sich der zurückgewiesene Mann Amnon stellt und wie er mit der Situation umgeht.
Alles ändert sich nach einer Trennung, doch viele dieser kommenden Veränderungen sieht man vorher nicht und dann kommen Zweifel auf, hinzu auch noch Vorwürfe wie; „man verlässt keinen Mann wegen romantischer Träume“.

…und von Minute zu Minute wird mir klarer, dass von mir nur eines verlangt wird, das Schwerste und zugleich auch das Leichteste, das Erhabenste und das Wertloseste, das Vernünftigste und das Gemeinste, von mir wird verlangt, dass ich aufgebe, weil es um die Rettung eines Lebens geht, denn die Katastrophe bewahrheitet sich, und das Glück ist zweifelhaft… (Ella)


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Bewertung: 7 von 10

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